Der Absturz des Germanwings-Fluges 9525 von Barcelona nach Düsseldorf diesen Dienstag war nach den letzten Erkenntnissen zu Redaktionsschluss offenbar kein Unfall. Nach Auswertung der Audiodatei des Cockpit Voice Recorders (CVR), der die Stimmen der Piloten und Raumgeräusche während des Fluges aufzeichnet kommt die französische Staatsanwaltschaft zu dem Schluss, dass der 27-jährige Co-Pilot des Flugzeugs das Unglück willentlich herbeigeführt habe.
So soll sich, nach Analyse der letzten 10 Minuten der Audiodatei, der Flugkapitän vom Cockpit entfernt haben, woraufhin der Co-Pilot den Sinkflug eingeleitet haben und dem Flugkapitän den Zugang zum Cockpit des Flugzeuges, auch nach heftigem Verlangen, verwehrt haben soll. Dabei sei die ganze Zeit ruhige, kontrollierte Atmung zu hören gewesen sein, Bewusstlosigkeit wird deshalb ausgeschlossen. Der Flugschreiber, der Aufschluss über den genauen Hergang des Absturzes liefern würde, sei weiterhin nicht auffindbar.
So bekommt die Tragödie, die am Dienstag dieser Woche stattfand, eine völlig neue Wendung. Spekulationen um Defekte am Flugzeug, das am Tag vor dem Absturz zur Wartung am Boden blieb, sind damit hinfällig.
Die Maschine des Typs Airbus A320 verschwand um 10:53 Uhr in 2.000 Metern Höhe vom Radar, obwohl sie erst acht Minuten vorher ihre Reiseflughöhe von ungefähr 12.000 Metern erreicht hatte. Die Trümmerteile liegen weit verstreut in einem unzugänglichen Tal in den südfranzösischen Alpen bei Seyne-les-Alpes, Bergungskräfte müssen per Hubschrauber am Berg Tête de l'Estrop abgeseilt werden. An Bord der Maschine waren 144 Passagiere, die zwei Piloten und vier Flugbegleiter. Laut letzten Meldungen waren 75 Deutsche, darunter eine Schülergruppe aus Haltern am See, und 51 Spanier an Bord. Einer der deutschen Fluggäste besaß ein Haus in Sant Agusti auf Ibiza. Die weiteren Passagiere kamen aus Groß-Britannien, Holland, Belgien, Israel, Iran, Japan, Australien, Argentinien, Venezuela, Kolumbien, Mexiko und Amerika. Erste Angehörige trafen am Donnerstag am Unglücksort ein.
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