Stellen Sie sich vor, Sie sind gerade auf Ibiza im Urlaub und machen es sich in Ihrer Ferienwohnung gemütlich, die sie online oder im Reisebüro gebucht haben. Plötzlich klopft es an der Tür und alles deutet darauf hin, dass irgendein Offizieller Fragen folgender Art an Sie richten möchte: Kennen Sie den Besitzer der Wohnung persönlich? Wie haben Sie gebucht? Und nun stellen Sie sich vor, Sie selbst sind der Eigentümer der Ferienwohnung und ein rätselhafter Brief flattert ins Haus. Der Inhalt ist – falls Sie der Sprache mächtig sind – beunruhigend: “Wenn Sie Ihren Wohnraum ohne ausdrückliche Genehmigung dritten Personen überlassen, droht Ihnen eine Geldstrafe zwischen 4.000 und 40.000 Euro.
So fühlt es sich an, wenn Sie am Ende der Aktionskette einer Kampagne der Tourismusbehörde des Inselrats stehen, die darauf abzielt, illegalen Ferienwohnungen den Garaus zu machen. Als gesetzestreuer Bürger werden Sie nun glauben, dass so ein Vorgehen absolut logisch und gerechtfertigt ist. Wenn man sich aber nur ein bisschen tiefer in den Untergrund des ibizenkischen Behördensprechs gräbt, versteht man den Frust, die Wut und die Verwirrung der Betroffenen.
Was sie allerdings in Frage stellen, ist die Motivation, warum die Tourismus-Behörde des Inselrats wild entschlossen ist, solche privaten Ferienwohnungen abzuschaffen. Wie man so hört, sehen die Hoteliers der Insel, eine mächtige Interessengemeinschaft die große Summen für eigene Lizenzen zahlt, diesen scheinbar wuchernden privaten Geschäftszweig als Bedrohung an.
Die hiesige Lokalregierung denkt nicht gründlich darüber nach, welche Auswirkungen das auf die Wirtschaft haben wird. Wir haben einen handfesten Skandal , “Viele Menschen sehen mittlerweile langfristige Vermietungen von Ferienwohnungen als neue, interessante Form, legale Zusatzeinnahmen zu erwirtschaften. Manche andere halten ihre Zweitwohnung plötzlich für teuren Luxus und wollen sie zu Geld machen.
Eigentümer, die Ferienwohnungen gegen Geld an Touristen vermieten, laufen Gefahr, von wachsamen Inselrat-Sheriffs erwischt zu werden. Oder sie werden von missgelaunten Nachbarn angezeigt, die den privaten Wohnungscharakter des Gebäudes um jeden Preis erhalten wollen.
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