Jeder, kann es spüren. Die einen lieben es und andere wollen am liebsten nichts von den Millionen Besuchern der Insel wissen. Überfüllte Strände, alles ist lauter und voller. Ende Oktober wird es ruhiger. Die einen lieben das, die anderen verlassen die Insel. Und unter diesen sehr unterschiedlichen Menschen gibt es die „Ausgeglichenen“. Eine aussterbende Rasse. Vielleicht haben sie sich mit der Natur Ibizas abgefunden. Mit der Natur des Menschen. Wieso solch große Spannungen? Gehen wir zurück in die Vorzeiten unserer Mütter und Väter, sie jagten um zu überleben.
Wir wissen nicht ob so ein Urmensch die gleiche geistige Leistung vollbringen konnte wie wir es heute tun. Doch wissen wir, sie haben im laufe der Zeit die Jagdgewohnheiten geändert und sind irgendwann sesshaft geworden, haben angefangen zu horten und die Erde zu bepflanzen. Ideen, um die „Unausgewogenheit“ der Natur auszugleichen. Gegensätze, Widersprüche und Schwierigkeiten mit einer gewissen Gelassenheit zu begegnen. Hat es der Mensch von heute geschafft, die gewünschte Sicherheit zu etablieren? Bis heute sucht der Mensch durch die Kultivierung seines Geistes und den damit verbundenen Errungenschaften wie das Rad, Computer, Medizin uvm. das Überleben und das Leben zu erleichtern und sogar zu verlängern. Doch schauen wir doch mal in die Vergangenheit und vergleichen sie mit heute. Die Lebensdauer des Menschen hat sich nicht wesentlich verändert.
Wir leben mit Gegensätzen in dieser Welt, Geburt und Tod, Mann und Frau, Schwarz und Weiß, Gut und Böse. Es gibt sehr viele Religionen die versuchen diese Gegensätze zu erklären und zu deuten. Unser „rationales Denken“ erlaubt uns nicht die Welt in Rätseln zu erfassen, nicht die Welt zu nehmen wie sie ist. Wir versuchen uns zu beruhigen, unentwegt. Das, obwohl wir teil dieser unlösbaren Gleichungen sind. Frustrierende Geschichten in denen ein Mensch wie Sisyphos immerzu ein auf und ab erlebt, werden dargestellt als Los der Menschheit, als Antwort auf offene Fragen. Heilsgeschichte von einem Paradies, werden uns erzählt, um die Hoffnung auf den Widerstand und das Leid der Gegensätze aufzulösen.
Wir Menschen, sind wir mal ehrlich, brauchen die Gegensätze. Protagonist und Antagonist im physischen, Gut und Böse im moralischen, Geist und Materie im spirituellen, Tag und Nacht. All diese Gegensätze sind natürlich. Warum widerstreben wir? Ja, genau weil wir das brauchen, weil wir danach lechzen uns unentwegt zu bewegen. Akzeptieren wir doch, dass wir das Leben lieben wie es ist. Ist es nicht ein wunderbares Geschenk an uns? Lasst uns die Gegensätze lieben und singen:“ What a wonderful World“.
Warum nicht?
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