Der Tourismus generiert 12% des spanischen Bruttoinlandsprodukts | ultimahora.es

Die Perspektiven für das Hotelgeschäft in Spanien sind positiv. Der Tourismussektor profitiert von der wirtschaftlichen Erholung und treibt sie selbst mit an. Ministerpräsident Mariano Rajoy konnte am 27.1.15 auf dem Spain Global Tourism Forum am Vorabend der Internationalen Tourismusmesse Fitur in Madrid neue Rekordzahlen präsentieren. Mit rund 65 Mio. ausländischen Touristen hat das Jahr 2014 wieder einen historischen Höchststand gebracht. Gegenüber 2013 waren es 4,3 Mio. mehr, ein Wachstum um 7,1% und das höchste in den vergangenen 14 Jahren. Auch die Tourismusausgaben übertrafen das Rekordniveau des Vorjahres um 6,5% und erreichten 63,1 Mrd. Euro. Rajoy hob das Gewicht des Sektors hervor: Er generiere 12% des spanischen Bruttoinlandsprodukts und stelle einen von neun Arbeitsplätzen. Das Ziel für 2020 sei es, 75 Mio. Gäste aus dem Ausland anzuziehen, so die Ministerin für Bauwesen, Ana Pastor.

Die beliebtesten Ziele unter den Autonomen Regionen sind Katalonien, die Kanaren, die Balearen, Andalusien, Valencia und Madrid. In Hotelunterkünften stiegen mit 41,1 Mio. ausländischen Gästen 5,1% mehr ab als 2013. Auch der in der Krise rückläufige einheimische Tourismus ist auf dem Wege der Erholung. Die spanischen Hoteleinrichtungen verzeichneten 2014 nach Angaben des Statistikamts INE insgesamt 294,4 Mio. Übernachtungen (+2,9%). Der Zuwachs verdankt sich neben den ausländischen Touristen (+2,6%) auch erstmals wieder den einheimischen Reisenden (+3,5%). Über ein Drittel der Übernachtungen entfällt auf sie. Diese Entwicklung begünstigt die Expansion von nationalen wie internationalen Hotelketten und ermuntert zu neuen Projekten. In den Rezessionsjahren der Bau- und Immobilienkrise waren viele Vorhaben auf Eis gelegt worden. Die Eröffnung von Hoteleinrichtungen habe 2013 zum ersten Mal nach einem Jahrzehnt zugenommen, heißt es in einem Artikel der spanischen Fachpublikation Hostelmarket. Mit 4.300 Zimmern seien 3% mehr auf den Markt gekommen als 2012. Für 2014 lagen noch keine Zahlen vor.

In ihrer jährlichen Zusammenstellung aktiver Hotelprojekte ging Hostelmarket Mitte 2014 von 114 Projekten aus, die sich nach dem Erhalt der Baugenehmigung in einem konkreten Entwicklungsstadium befanden und durch einen festen Eröffnungstermin zwischen 2014 und 2017 definiert waren. Zusammengenommen ergibt sich eine Investitionssumme von fast 2,0 Mrd. Euro. Zusammen werden alle Projekte 9.979 Zimmer auf den Markt bringen. Über die Hälfte davon sind Stadthotels (52%), ein Drittel Strand- und Ferienhotels sowie 15% Unterkünfte in den Bergen oder auf dem Land. Überwiegend handelt es sich mit 56% um die in Spanien dominierende Viersternekategorie, 15% werden fünf Sterne und mehr haben, 12% zwei Sterne.