Schutzfristen für alte Mietverträge ausgelaufen

Dank dieser Schutzfrist gab es bisher in allen Innenstädten noch eine Reihe kleinerer und mittlerer Geschäfte mit weniger als 2.500 Quadratmetern Fläche, die an Standorten sehr günstige Mieten zahlten, bei denen die Vermieter bei freier Preisgestaltung wesentlich höhere Erträge hätten erzielen können. Mit Beginn des Jahres 2015 werden viele dieser Verträge neu verhandelt werden, und Geschäfte, Bars und Restaurants, die heute das Stadtbild prägen, werden dann nicht mehr rentabel sein.

Zuerst sind Mietobjekte betroffen, die von einer juristischen Person, das heißt von einer Firma, angemietet wurden. Ist der Mieter im rechtlichen Sinne eine natürliche Person, hat dieser das Recht, die alte Miete noch bis zur Pensionierung oder bis zu seinem Tode beizubehalten. Dies gilt auch für Privatwohnungen, die jedoch nur noch höchstens fünf Jahre länger zu den alten Konditionen gehalten werden können. Da alle betroffenen Verträge vor 1985 abgeschlossen wurden und seitdem 30 Jahre ins Land gegangen sind, dürften selbst im Falle einer lebenslangen Festschreibung der alten Vertragsbedingungen die meisten Mieter mittlerweile kurz vor der Pensionierung stehen.

Wie viele Kleinunternehmen vom Ende der "renta antigua" betroffen sind, ist schwer zu bestimmen. Laut Tinsa, eines der größten Unternehmen im Bereich der Immobilienbewertung, beläuft sich die Anzahl betroffener Objekte zwischen 65.000 bis 85.000. Copyme, der Generalverband kleiner und mittelständischer Unternehmen, schätzt die Zahl der betroffenen Kleinunternehmen hingegen auf 200.000 und die Zahl der durch sie geschaffenen Arbeitsplätze auf 300.000 bis 500.000.

Verschiedene Anträge der Opposition, die Schutzfrist um weitere fünf Jahre zu verlängern, um die Krise vorübergehend zu überwinden, hat die Regierung abgelehnt.

Für viele kleine Geschäfte und Gastronomiebetriebe könnte sich der Mietpreis bei Anpassung an den Marktpreis mehr als verdreifachen.