Laut Antoni Marí Marí, dem Bürgermeister von Sant Joan, gäbe es erste Hinweise darauf, dass das Feuer, welches letzte Woche bei Sant Miguel wütete, durch unachtsam weggeworfene Zigarettenstummel verursacht worden sei. Dies hätten erste Untersuchungen der Umweltschutzabteilung der Guardia Civil SEPRONA (Servicio de Protección de la Naturaleza) ergeben. Allerdings dürften bis zum Abschluss der Untersuchungen der Experten, die eigens dafür aus Mallorca eingeflogen wurden, auch andere Ursachen „nicht ausgeschlossen" werden.
Das Feuer war letzten Donnerstag gegen 14:00 Uhr bei es Torrent de sa Sud in einem Müllcontainer ausgebrochen und bis auf 50 Meter an die bewehrte Kirche in Sant Miguel herangekommen. Dabei waren 23 Hektar Wald und 9 Hektar Landfläche in Brand geraten. Dies entspricht einer Größe ungefähr 32 Fußballfeldern und ist der bisher größte Brand dieses Jahr auf den Balearen. Ungefähr 100 Menschen aus 30 Häusern und 20 Gäste des Landhotels Cas Pla mussten vorsorglich von der Guardia Civil evakuiert werden, konnten aber nach einer Stabilisierung des Brandes noch in den Abendstunden des gleichen Tages zu ihren Unterkünften zurückkehren. Eine Person hatte sich eine Rauchvergiftung zugezogen, drei weitere mussten wegen Panikattacken behandelt werden. Daneben kam es auch zu einer Unterbrechung der Strom- und Wasserversorgung und Häuserschäden in der Region. Ein Haus war nach dem Brand nicht mehr bewohnbar, zehn Gebäude wurden beschädigt.
Der Leiter der örtlichen Abteilung der balearischen Forst- und Naturschutzbehörde IBANAT (Institut Balear de la Natura), José Julio Argandoña, wies eindringlich daraufhin, dass Ibiza ein Pulverfass sei. Die letzten Brände auf der Insel seien allesamt durch menschliche Nachlässigkeit entfacht worden. 95 Prozent der Fläche Ibizas gelten als brandgefährdet, unachtsam weggeworfene Zigarettenstummel, Sprühfunken von Grills und Sonnenlicht verstärkende Glasscherben können mit Leichtigkeit Flammenmeere auslösen.
Mit einer Informationskampagne sollen nun Gäste der Insel über die bestehenden Gefahren aufgeklärt werden. Dafür sollen erste 10.000 Broschüren mit Brandvermeidungshinweisen in verschiedenen Sprachen am Flughafen, Hafen, Touristeninformation und Autovermieter verteilt werden.
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